Unter den Aquarienfischen gibt es einige, die an ein Leben im sauerstoffarmen Wasser etwa von Reisfeldern gewöhnt sind und sogar ertrinken können, wenn sie an der Oberfläche keine Luft schnappen können. Ein besonders farbenprächtiger Vertreter ist der Zwergfadenfisch.
Steckbrief
Name: Zwergfadenfisch, Trichogaster lalius
Systematik: Labyrinthfisch
Größe: 5-6 cm
Herkunft: Indien
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 112 Liter (80 cm)
pH-Wert: 6-7,5
Wassertemperatur: 26-32 °C
Wissenswertes über den Zwergfadenfisch
Wissenschaftliche Bezeichnung
Trichogaster lalius
Andere Bezeichnungen
Colisa lalia, Trichogaster lalia, Roter, Blauer, Kobaltblauer, Grüner, Neonfarbener Zwergfadenfisch, Zwerggurami
Systematik
Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Perciformes (Barschartige)
Familie: Osphronemidae (Guramis)
Gattung: Trichogaster
Art: Trichogaster lalius (Zwergfadenfisch)
Größe
Die Männchen erreichen eine Länge von etwa 6 cm, die Weibchen werden kaum 5 cm lang und bleiben damit deutlich kleiner.
Farbe
Die Männchen der Naturform haben auf den Körperseiten zahlreiche rote Streifen auf türkisfarbenem Grund. Die Rückenflosse ist vorne blau, hinten wie die anderen unpaaren Flossen rot gestreift. Im Auge fällt die rote Iris auf. Inzwischen gibt es zahlreiche Zuchtformen, bei den die Farben vor allem der Männchen deutlich kräftiger und flächig auf den ganzen Körperseiten zu sehen sind, etwa Rot (s. Beitragsbild), Blau, Kobaltblau, Grün, Neon und weitere. Weibchen sind dagegen überwiegend silbrig und zeigen nur eine schwache Streifung.
Herkunft
Ursprünglich stammt der Zwergfadenfisch aus den Zuflüssen des Ganges und Brahmaputra im nordöstlichen Indien. Da er trotz seiner geringen Größe ein beliebter Speisefisch ist, kommt er heute auch in den Nachbarländern Myanmar, Bangladesch, Nepal und Pakistan vor.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind deutlich größer als die Weibchen und haben einen wuchtigeren Körperbau als die zierlicheren Weibchen. Diese sind auch eher silberfarben, während die Männchen deutlich farbiger sind. Die Flossen der Männchen sind größer und länger und laufen eher spitz aus, während die Flossen der Weibchen abgerundet sind.
Fortpflanzung
Die Männchen nehmen von der Oberfläche Luft auf und geben umspeichelte Luftblasen an der Oberfläche ab. So entsteht ein Schaumnest mit einem Durchmesser von bis über 15 cm und einer Höhe von bis zu etwa 2 cm. Solange das Männchen noch baut, wird das Weibchen vehement vertrieben. In Ablaichstimmung sind beide unter dem Nest und laichen miteinander umschlungen ab. Die ölhaltigen Eier steigen an die Oberfläche ins Schaumnest und werden aufgrund der sie umgebenden Luftblasen gut mit Sauerstoff versorgt. Das Männchen bewacht das Nest, bis die Jungfische, die nach ein bis anderthalb Tagen schlüpfen, nach weiteren drei bis vier Tagen freischwimmen und dann auch Nahrung aufnehmen. Ein Weibchen kann bis zu über 500 Eier ablegen.
Lebenserwartung
Zwergfadenfische werden selten älter als zweieinhalb bis drei Jahre.
Wissenswertes zur Haltung
Ernährung
Trockenfutter kann zwar die Grundlage bilden, sollte aber mindestens zweimal wöchentlich durch kleines Lebend- oder Frostfutter ergänzt werden. Allerdings sollte man vorsichtshalber auf Rote Mückenlarven verzichten, diese können zu einer (immer tödlich verlaufenden) Darmentzündung führen.
Gruppengröße
Wenn das Aquarium nicht sehr groß ist (über 1 m² Grundfläche), sollte eine paarweise Haltung vorgenommen werden.
Aquariengröße
Da die Männchen recht territorial sind und auch die Weibchen stark bedrängen können, sollte das Aquarium mindestens 112 l (80 cm) fassen. In Aquarien ab etwa 120 cm Kantenlänge kann man auch zwei Männchen mit zwei bis drei Weibchen halten, die aber unbedingt gleichzeitig eingesetzt werden müssen, da ansonsten das zuerst vorhandene Männchen das ganze Aquarium als sein Revier betrachtet.
Beckeneinrichtung
Besonders wichtig ist die starke Bepflanzung des Aquariums, wobei ein Teil der Pflanzen an mehreren Stellen bis an die Oberfläche reichen sollte. Solche Plätze dienen dem Männchen zum einen als geeignete Stelle zum Schaumnestbau, zum anderen können sich die Weibchen hier verstecken, wenn das Männchen sie zu stark bedrängt. Da es zum Luftholen an die Wasseroberfläche muss, ist es wichtig, dass die Pflanzen auch bis hierhin reichen und ihnen auch dort noch Deckung geben. Ein dunkler Bodengrund lässt die Farben der Männchen besonders gut hervortreten.
Zwergfadenfische vergesellschaften
Gegenüber anderen Fadenfischen mit ähnlichen Ansprüchen wie Trichogaster chuna, Trichogaster fasciata und Trichogaster labiosa können die Zwergfadenfischmännchen sehr rabiat sein. Da sie aber vor allem die oberen Wasserschichten besiedeln, ist eine Vergesellschaftung mit friedlichen anderen Fischen möglich. Es dürfen nur keine Fische wie beispielsweise die Sumatrabarbe sein, die an den Fäden zupfen und die Zwergfadenfische so schädigen können.
Erforderliche Wasserwerte
Die Temperatur sollte zwischen 24 und 28 °C, der pH-Wert bei 6-7,5 liegen. Im Sommer, aber auch zur Zucht sind Temperaturerhöhungen bis 32 °C über einige Tage möglich und werden gut vertragen.