Posthornschnecke im Portrait

Posthornschnecken (Helisoma anceps) gibt es seit weit über 40 Jahren in der Aquaristik. Du findest sie in unterschiedlichen Farben im Aquarium. Sie fressen alle anfallenden Reste, ob gammelnde Wasserpflanzen, Blätter, Futterreste oder Aas. Auch den harten grünen Algen an den Aquarienscheiben rücken sie zu Leibe.

Steckbrief

Name: Posthornschnecke, Helisoma anceps
Größe: 25 mm
Herkunft: Nordamerika – Florida
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 10 Liter
Fortpflanzung: Zwitter, Selbstbefruchtung möglich, gallertige Gelege mit bis zu 20 Eiern
Lebenserwartung: 18 Monate
Wassertemperatur: 10-25 Grad
Härte: Weich – Hart
pH-Wert: 6,5 – 8,5
Futter: Algen, Restfutter jeder Art, abgestorbene Pflanzen

Wissenswertes über die Posthornschnecke

Wissenschaftliche Bezeichnung

Helisoma anceps

Andere Bezeichnungen

Posthornschnecke

Systematik

Klasse: Gastropoda
Familie: Planorbidae
Gattung: Helisoma
Art: Helisoma anceps

Größe

Ausgewachsen ist die Posthornschnecke etwa 2,5 cm groß.

Herkunft

Ursprünglich kommt sie aus Amerika, dort findest du sie von Nordamerika bis Florida. Sie lebt hier in ruhigen, stehenden und pflanzenreichen Gewässern.

Farbe

Am bekanntesten ist sie in der rötlichen Variante. Als Zuchtformen gibt es sie in Blau, Rosa und Apricot. Die Farbschläge werden durch Selektion erreicht und sollten erbfest sein.

Geschlechtsunterschied

Die Schnecken sind Zwitter. Das heißt, sie besitzen beide Geschlechter und können sich sogar selbst befruchten.

Fortpflanzung

Posthornschnecken sind Zwitter. Ein Tier hat also sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Das oben auf dem Haus sitzende Tier dringt mit seinem Geschlechtsorgan in den Porus des in diesem Augenblick als Weibchen fungierenden ein. Die Spermien werden eingelagert und auch zur Befruchtung der Eier verwendet. Nach wenigen Tagen verklebt das erfolgreich befruchtete Tier seine Gelege an Pflanzen, die Aquarienscheiben oder anderes geeignetes festes Material. Die Gelege sind oval, leicht erhaben und in dem Gallert befinden sich zwischen 10 und 20 Eier. Bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad entwickeln sich die Jungschnecken innerhalb von ca. 7 – 10 Tagen. Sobald sie das Gallert verlassen haben, welches zumeist komplett aufgefressen wird, schnecken sie umher und fressen allerlei Reste aus unseren Aquarien.

Lebenserwartung

Die Posthornschnecke wird 1,5 Jahre alt.

Wissenswertes zur Haltung

Ernährung

Sie frisst Algen, Futterreste und abgestorbene Wasserpflanzenteile.

Gruppengröße

Du kannst Posthornschnecken einzeln, aber auch in Gruppen halten, sie sind untereinander verträglich und vermehren sich gut.

Aquariengröße

In einem Aquarium ab 10 Liter kannst du sie gut unterbringen, aber natürlich auch in viel größeren Becken.

Beckeneinrichtung

Die Posthornschnecke ist überall unterwegs, außer im Bodengrund. Sie mag es pflanzenreich und strömungsarm. Wichtig ist es, dass sie sich zwischen der Aquarieneinrichtung nicht einklemmen kann. Wenn sie einmal feststeckt, muss sie dort verhungern. Denn Schnecken können nicht rückwärts kriechen.

Vergesellschaftung

Helisoma anceps lässt sich sehr gut vergesellschaften. Auf Krebse, Krabben und andere Schnecken fressende Tiere solltest du aber verzichten.

Erforderliche Wasserwerte

Das Wasser sollte zwischen 10 und 25 Grad aufweisen. Eier legt sie aber erst bei einer Temperatur von 14 Grad. Eine dauernd hohe Temperatur kann ihre Lebenszeit verkürzen. Sie ist sehr anpassungsfähig an das Wasser. So lebt sie in ganz weichem bis zu sehr hartem Wasser ohne Probleme. Der pH-Wert darf zwischen 6,5 und 8,5 liegen.

 


Alexandra Behrendt beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten intensiv mit der Aquaristik. Ihr Hauptaugenmerk liegt seit 15 Jahren bei den Aquarienschnecken. Seit 13 Jahren stehen die Gastropoden aus der Sicht des Aquarianers mit ihrer Funktion im Minibiotop im Vordergrund. Auch die gängigen Schneckengattungen des Süßwasserbereichs, sowohl mit ihrer Haltung als auch mit ihren Fortpflanzungsmöglichkeiten im Aquarium und den Vergesellschaftungsmöglichkeiten, gehören zu ihren Interessen. Bekannt durch Publikationen in Fachmagazinen, ihre Funktion als Fachbeirätin und Autorin beim Dähne-Verlag, Vorträge und Workshops bildet sie einen festen Bestandteil in der aquaristischen Szene.