Bitterlingsbarbe im Portrait

Mit der Bitterlingsbarbe wurde vor gut 80 Jahren ein friedlicher, klein bleibender, hübsch aussehender Aquarienfisch eingeführt, der sich schon bald einen Standardplatz in den Aquarien eroberte. Auch heute gehört er noch zum Standardangebot des Zoofachhandels.

Steckbrief
Name: Bitterlingsbarbe (Puntius titteya)
Systematik: Barben
Größe: 4-5 cm
Herkunft: Sri Lanka
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 54 Liter (60 cm)
pH-Wert: 6-8
Wassertemperatur: 20-28°C

Wissenswertes über die Bitterlingsbarbe

Wissenschaftliche Bezeichnung

Puntius titteya

Andere Bezeichnungen

Barbus titteya, Capoeta titteya

Systematik

Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
Familie: Cyprinidae (Karpfenfische)
Gattung: Puntius (Barben)
Art: Puntius titteya (Bitterlingsbarbe)

Größe

Die maximale Länge beträgt 5 cm. Männchen und Weibchen werden etwa gleich groß.

Farbe

Der ganze Körper ist mehr oder weniger kräftig rot, bei jüngeren Exemplaren auch nur beige. Vom Maul durch das Auge bis zum Ende der Schwanzflosse zieht sich ein dunkelbrauner, etwa pupillengroßer Streifen, der bei ausgefärbten Tieren kaum noch sichtbar ist. Darüber befindet sich ein gleich breiter, meist kaum sichtbarer, hellerer Streifen. Der Rücken ist bei den nur schwach roten Exemplaren deutlich dunkler als der Bauch. Auch alle Flossen sind rötlich.

Herkunft

Westen Sri Lankas, in langsam fließenden Regenwaldbächen und Tieflandflüssen, nicht allzu weit von der Hauptstadt Colombo entfernt.

Geschlechtsunterschiede

Weibchen sind deutlich fülliger und immer blasser als die Männchen. In Balzstimmung sind die Männchen nahezu karminrot, einschließlich der Flossen. Außerhalb der Balzzeit können die Weibchen auch nur auf den Flossen rot gefärbt sein, wie die Jungtiere. Als solche sind die Geschlechter schwer unterscheidbar.

Fortpflanzung

Ein über mehrere Tage gut gefüttertes Pärchen wird in einem kleinen Aquarium (ab 15 L) mit Laichrost oder feinen Pflanzen (Moose) auf dem Bodengrund sowie weichem und leicht saurem Wasser bei etwa 25 °C gesetzt. Nach spätestens zwei Tagen sollten die Fische ablaichen. Je Weibchen können bis zu etwa 300 Eier abgegeben werden. Die Larven schlüpfen nach etwa einem Tag und schwimmen nach weiteren drei Tagen frei. Sie können gleich mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.

Lebenserwartung

Die Bitterlingsbarbe wird etwa fünf Jahre alt.

Wissenswertes zur Haltung

Ernährung

Bitterlingsbarben sind Allesfresser. Grundlage kann ein Flockenfutter oder Granulat sein, das täglich gereicht wird. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte zusätzlich Lebend- oder Frostfutter gereicht werden.

Gruppengröße

Auch wenn die Männchen untereinander etwas zänkisch sein können, sollten nicht weniger als sechs Exemplare (am besten gleich viele Männchen und Weibchen) gepflegt werden.

Aquariengröße

Ein Aquarium für diese relativ ruhigen Barben kann ab etwa sollte mindestens 54 L Volumen (60 cm Kantenlänge) betragen haben.

Beckeneinrichtung

Wichtig sind eine teilweise dichte Vegetation und einige Verstecke aus Holz oder Laub. Mit so viel Deckung zeigen die Bitterlingsbarben sich wenig scheu und sind meist den ganzen Tag zu sehen. Da die kleinen Fische sehr schwimmfreudig sind, sollte neben den Versteckmöglichkeiten genügend freier Raum vorhanden sein.

Bitterlingsbarben vergesellschaften

Bei Anwesenheit viel größerer Fische werden die Bitterlingsbarben schnell scheu, ansonsten können sie aber mit nahezu allen anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Wenn die größeren Fische – wie Fadenfische – eher die oberen Beckenbereiche besiedeln, beeinflusst dies das Verhalten der Bitterlingsbarben allerdings kaum.

Erforderliche Wasserwerte

Die Temperatur sollte zwischen 20 und 28 °C, der pH-Wert bei 6,0-8,0 liegen.


Harro Hieronimus ist seit früher Jugend Aquarianer. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen e. V. und der Internationalen Gesellschaft für Regenbogenfische e. V.. Außerdem unterstützt er durch seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Ichthyologie e. V. und dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen sowie den Biotop- und Artenschutz. Ein gutes Dutzend Bücher und zahllose Artikel im Bereich der Süßwasseraquaristik wurden bereits von ihm veröffentlicht.