Anfängerfehler in der Aquaristik

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Anfängerfehler in der Aquaristik

Jeder Aquarianer hat mal klein angefangen. Leider wird so manchem Anfänger am Anfang das Hobby vermiest: Anfängerfehler passieren schnell, wegen der fehlenden Routine und mangelndem Fachwissen kriegt man die Wasserwerte nicht mehr in den Griff. Erfahre hier, welche Fehler du vermeiden solltest.

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Größe des Aquariums

Generell gilt: Je größer das Becken, desto einfacher ist die Konstanthaltung geeigneter Werte. Bei kleinen Wassermengen wie in einem Nano-Aquarium können Schwankungen nicht ausreichend ausgeglichen werden, wodurch das Aquarium schneller „kippt“.

Position des Beckens

Zuerst einmal: Nie das Becken auf die Fensterbank stellen, sonst wird es bald ein reines Algenaufzuchtbecken! Lieber wählst du einen Ort, an dem es keine direkte Sonne, aber doch genügend Helligkeit gibt. Außerdem musst du auf die Statik achten, denn ein volles Aquarium ist viel schwerer als man häufig annimmt. Lieber also nicht das 200l Aquarium mit auf den Schreibtisch packen.

Einrichtung und Dekoration

Der Untergrund im Aquarium sollte ungefähr 5 bis 8 cm hoch und nicht zu grobkörnig sein. Generell solltest man den Grund an die bald einziehenden Fische anpassen. Manche mögen Sand, manche Kies, manche noch anderes. Bei der Dekoration ist wichtig, dass du – zumindest als Anfänger – ausschließlich Ware aus dem Fachhandel nimmst: Selbst gesammelte Muscheln sind genauso tabu wie Wurzeln aus dem Garten, da diese mit der Zeit Stoffe abgeben, die man nicht in seinem Becken haben will.

Geduld

Das ist wohl einer der schwierigsten Punkte für Anfänger: Man möchte möglichst schnell viele Fische in seinem Becken beobachten. Das geht jedoch schief, wenn man die ausreichende Einlaufzeit nicht beachtet. Das Aquarium sollte mindestens drei Wochen ohne Fische laufen, um sich einzupendeln und stabile Werte aufzubauen. In dieser Zeit kannst du auch hin und wieder eine kleine Futtermenge in das Becken streuen, damit die Bakterien langsam an die Wasserbelastung gewöhnt werden.

Pflanzen

Dieses Thema ist besonders wichtig, da Pflanzen nicht nur optisch etwas hermachen. Sie sind außerdem wichtig für den Sauerstoffgehalt des Wassers. Wenn dieser nicht stimmt und zu niedrig ist, können deine Fische auf Dauer nicht überleben. Also möglichst viele und verschiedene Pflanzen einsetzen und am Anfang vor allem schnellwachsende Pflanzen aussuchen – das verhindert übermäßiges Algenwachstum.

Wasserwechsel

Das Austauschen von Aquarienwasser gegen frisches Wasser ist eine wichtige Maßnahme, um dein Wasserniveau bei den richtigen Werten zu halten. Jede Woche ca. ein Viertel des Wassers auszutauschen wäre ideal. Dabei darauf achten, dass das nachzufüllende Wasser nicht zu kalt ist.

Beleuchtung

Dieser Punkt ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Fische und Pflanzen, aber auch für unerwünschtes Algenwachstum. Man sollte das Licht nie rund um die Uhr anlassen, denn in der freien Natur wird es auch dunkel. Eine gute Methode ist es, das Licht ein paar Stunden anzulassen und den Bewohnern dann eine ausreichende Ruhepause zu gönnen. Anschließend wieder anschalten und das ganze so terminieren, dass man am Tag auf rund 12 bis 14 Stunden Beleuchtung pro Tag kommt.

Fischbesatz

Jetzt geht es ans Eingemachte: Wichtig ist bei der Auswahl des richtigen Besatzes vor allem fachkundige Beratung. Nur wenn du dem Händler vertraust und ihn für kompetent hälst, solltest du dich von ihm beraten lassen. Falsche Auskünfte haben oft schlimme Folgen für das ganze System. Wichtig sind beim Besatz erst mal die Fischart, dann die Anzahl und noch eine eventuelle Vergesellschaftung mit anderen Tieren. Natürlich muss man alle diese Fragen an die Beckengröße anpassen!

Füttern

Fische sind keine Katzen oder Hunde: Sie müssen nicht jeden Tag gefüttert werden. Erstens brauchen sie das nicht, zweitens ist das schlecht für die Wasserwerte. Deine Kleinen würden zwar jeden Tag fressen, doch auch bei Fischen muss man auf eine gesunde Figur achten. Jeden zweiten bis dritten Tag zu füttern reicht völlig aus.

Zu stark bemuttern

Dieser Begriff beschreibt eine Kombination aus Übervorsichtigkeit und Überpflege. Man sollte nicht ständig Pflanzen schneiden, Flecken entfernen, Kies auflockern und Technik reinigen. Das Aquarium ist immerhin ein Biosystem, was im Bestfall (fast) von alleine läuft. Permanentes Eingreifen schadet eher.

 

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Steffen Gerber sagt:

    zum Thema Geduld:

    die Bakterien brauchen dieses scheinbar sinnlos hineingeworfene Futter. Zwar nur wenig, aber doch soviel, dass sich eine ausreichende Menge an Bakteriengruppen entwickeln kann.
    Ich befürworte das Impfen des Aquariums mit Filterbakterien. Egal ob gekauft oder aus einem Krankheitsfreien Becken. Hier drückt man den verschmutzten Filterschwamm an dem Ansaugrohr des neu eingerichteten Beckens aus.
    Die ersten Fische können dadurch sehr schnell einziehen und mit ihren Ausscheidungen die Bakterienkulturen ernähren und sich vermehren lassen.

    zum Thema Wasserwechsel:

    Nur zur Sicherheit – heißes Wasser löst immer Kupfer aus Kupferrohren. Das kann dann giftig werden.
    Der Wasserwechsel kann auch mit leicht kühlerem Wasser durchgeführt werden. Ein plötzliches leichtes Absinken der Temperaturen passiert auch in den Heimatgewässern, zBsp. wenn in der Regenzeit viel Wasser die Berge runter kommt.

    zum Thema zu stark bemuttern:
    Gerade die Anfänger unter den Aquarianern glauben, ein Aquarium muss völlig Algenfrei sein. Das ging mir früher auch so. Habe mich davon fast verrückt machen lassen. Es führt auch oft dazu, dass das Aquarium in letzter Konsequenz wieder einmal komplett gereinigt wird und der Filter auch gleich mit. Dann fängt man quasi von vorn an. Allerdings dann mit der gleichen Anzahl an Fischen, den Pflanzen, die sich nicht eingewöhnen konnten und einem Filter, der, mangels Bakterien, nicht richtig arbeitet. Besser geziehlt den Algen die Nahrung entziehen. Phosphat haben wir in der Regel ausreichend im Leitungswasser, daher macht ein Phosphatbinder im Filter Sinn.

    Ein häufiger Fehler –
    nicht nur bei Anfängern – ist die Oberflächenbewegung des Wassers. Legt man Wert auf einen guten Pflanzenwuchs, dann benötigt dieser auch CO². Kauft man keine CO²-Anlage, dann sollte man wenigstens das von den Tieren und des Nachts von den Pflanzen abgegebene CO² im Aquarium lassen und nicht über eine stärkere Oberflächenbewegung aus dem Wasser treiben.
    Gesunde, eingewöhnte Pflanzen produzieren tagsüber mehr Sauerstoff, als sie des Nachts verbrauchen.

    Wenn Fische an der Wasseroberfläche hängen und scheinbar nach Luft schnappen, etwas Wasser für einen Test zur Seite stellen und ganz schnell einen Wasserwechsel (und dann vielleicht noch einen) durchführen. Oft handelt es sich, gerade bei Anfängern, um eine Nitratvergiftung.

  2. Steffen Gerber sagt:

    sorry, letztes Wort soll Nitritvergiftung heißen.

  3. Claudia Heins sagt:

    Moin, mein Aquarium steht seit einer Woche. Und das Wasser ist immer noch trüb. Welche sinnvollen Tipps für weitere Handlungen könnt Ihr mir geben. Denn ich glaube alles neu zu machen ist ein fataler Fehler. Bin für jeden Rat Dankbar.

    Die Anfängerin

    1. ZooRoyal sagt:

      Liebe Claudia,

      in unserem Magazin findest du den folgenden Artikel https://www.zooroyal.de/magazin/aquaristik/pflege-aquaristik/wasserqualitaet-im-aquarium/

      Liebe Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  4. Bernadette sagt:

    Hab mir Garnelen fürs Aquarium gekauft die haben sich gehäutet ist das ein gutes Zeichen und soll ich die Häute aus dem Wasser nehmen

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Bernadette,

      jede reibungslos verlaufende Häutung ist zunächst einmal ein gutes Zeichen.
      Probleme bei der Häutung deuten dagegen auf schlechte Haltungsbedingungen oder Fehlernährung hin. Die Exuvie, also der abgelegte Panzer, darf im Aquarium verbleiben.

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

      1. Bernadette sagt:

        Kann das auch Stress sein weil sie neu in das Aquarium gekommen sind ?

        1. ZooRoyal sagt:

          Hallo Bernadette,

          die Häutung ist, wie auch bei Reptilien, ein definierter organischer und mechanischer Prozess, der nicht spontan erfolgen kann. Eine Veränderung der Wasserparameter (pH Wert, Kalzium etc.) können den Prozess beschleunigen oder bremsen. Entweder war es reiner Zufall, dass der Zeitpunkt von Häutung und Umsetzen der Tiere zeitnah zusammen lag, oder das neue (bessere?) Wasser hat den Prozess animiert. Stress könnte hier auch eine Rolle spielen, denn der erhöhte Stoffwechsel bei „Aufregung“ beschleunigt für kurze Zeit die überlebenswichtigen Körperfunktionen. Bevor die Garnele also kampfunfähig (weil sie gerade ihren Pullover auszieht) angegriffen werden kann, stößt sie den Panzer schneller ab.

          Viele Grüße,
          dein ZooRoyal Team

  5. Sonja. Lohberg sagt:

    Hallo,
    ich bin selbst zwar noch Anfänger, kann aber den Beitrag von Steffen Gerber durchaus nachvollziehen.

    Wenn man sich vorab über das Ökosystem Wasser macht und sich überlegt wie man das jeweilige Ökosystem für die gewünschten Bewohner am besten nachbilden kann, ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung. Für Anfänger kann z.B. ein Tagebuch hilfreich sein, in dem man nicht nur Wasserwerte oder Temperatur festhalten sondern auch eigene Beobachtungen niederschreiben kann.

    Zum Thema Geduld: Ich habe mich z.B. ganz bewusst gegen Wasseraufbereiter oder ähnlichen entschieden und gebe meinem Becken die ca. 4-6 Wochen Zeit zum Einfahren.

    Zum Thema Algen: Der Vorsatz das Becken komplett algenfrei zu halten, ist nicht nur utopisch, sondern in den meisten Fällen nicht mal notwendig.

    Hysterie, Unwissenheit und Ungeduld sind warscheinlich die Häufigsten Anfängerfehler.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Sonja,

      du hast sicherlich Recht, dass die drei von dir genannten Punkte und damit die oftmals negativen Konsequenzen vermeidbar sind. Es gibt nicht DIE richtige Methode ein Aquarium zu betreiben, dafür ist die Natur zu komplex. Informationen kann man nie genug haben – solange sie von seriösen Quellen stammen 🙂

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  6. Anton sagt:

    Hallo, kann mir jemand helfen, in meinem Aquarium sind so rote Pünktchen auch auf den Putzerschnecken, was kann das sein?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Anton,
      am besten wendest du dich mit deiner Frage direkt an unseren Aquaristik- und Teichexperten. Er kann dir schnell und fachgerecht weiterhelfen.
      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal-Team

  7. Heidi sagt:

    Nach ein wasserwechsel wahr alles schick das Wasser wahr klar auf einmal kippt es und wird total trüb ich kann doch nicht laufend das Wasser wechseln auch richt es unangenehm was kann man dagegen tun
    LG Heidi

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Heidi,
      vielen Dank, dass du uns bei diesem Thema um Rat bittest.
      Deine Frage wurde bereits an unseren Experten weitergeleitet und wird schnellstmöglich beantwortet.
      Sobald wir eine Antwort auf deine Frage haben, erfährst du es hier in den Kommentaren.
      Viele Grüße
      dein ZooRoyal-Team

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